Frankreich: Regierung übersteht Misstrauensvoten bei umstrittener Rentenreform

Trotz hitziger Debatten und breiter Proteste hält die französische Regierung an ihrem umstrittenen Reformkurs fest und demonstriert damit ihre Entschlossenheit, die Altersvorsorge zu modernisieren.
In Frankreich hat die Regierung die Misstrauensvoten wegen der neuen Rentenreform überstanden. Diese Reform sorgt für viel Aufregung, weil das Renteneintrittsalter erhöht werden soll. Das führt zu Protesten in vielen Städten, darunter Paris, Straßburg und Toulouse. Die Ministerpräsidentin Elisabeth Borne nutzte einen speziellen Verfassungsartikel, um die Reform ohne Abstimmung im Parlament durchzusetzen. Sie musste jedoch zwei Misstrauensanträge überstehen, um ihren Plan zu schützen.
Der erste Antrag kam von der kleinen Partie Liot und bekam 278 Stimmen. Das waren nur neun Stimmen weniger, als nötig gewesen wären. Ein zweiter Antrag, eingebracht von der rechten Partei Rassemblement National, war chancenlos mit nur 94 Stimmen. Die Regierung konnte also weitermachen. Die Rentenreform wird jetzt beim Verfassungsrat überprüft. Wenn der zustimmt, tritt die Reform in Kraft.
Die Ereignisse führten zu landesweiten Protesten. In Paris gab es sogar gewalttätige Auseinandersetzungen, bei denen viele Menschen verletzt wurden und einige festgenommen werden mussten. Diese Entwicklungen sind großer Belang für die Rentner in Frankreich, da sich die Reform direkt auf ihre Finanzen auswirken wird. Das Thema betrifft also viele, die schon in der Rente sind oder bald in den Ruhestand gehen wollen.