Papst überrascht im Petersdom: Mut oder Provokation?

Ein unerwarteter Auftritt sorgt für Aufsehen: Wie der Pontifex mit seiner Ansprache Traditionen herausfordert und Senioren zum Nachdenken anregt.
Papst Franziskus hat kürzlich alle überrascht, als er spontan im Petersdom aufgetaucht ist. Der 88-jährige Papst war dabei in einem Rollstuhl unterwegs. Sein Outfit bestand aus einem einfachen Unterhemd und schwarzen Hosen, dazu trug er einen gestreiften Poncho. Solch eine Kleidung ist für den Kirchenoberhaupt nicht typisch. Dieser unangekündigte Besuch fiel in die Zeit nach seiner Krankenhausentlassung, die durch schwerwiegende gesundheitliche Probleme bedingt war. Offensichtlich hatte sein Team nicht mit dieser Entscheidung gerechnet.
Die Kommunikationsabteilung des Vatikans war von diesem Auftritt überrascht. Selbst der Priester des Petersdoms wusste nichts davon. Laut dem Vatikansprecher Matteo Bruni hatte Franziskus selbst entschieden, seinen Mittagsspaziergang zu verlängern und in der Basilika zu beten. Der Papst benötigte nach einer schweren Lungenentzündung noch Sauerstoff. Er wurde von seinem Krankenpfleger Massimiliano Strappetti durch die beeindruckende Basilika geschoben.
Der Besuch hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Einige Menschen bewundern den Mut des Papstes, andere hingegen empfinden seinen Auftritt als unangebracht. Bilder von dem Ereignis gibt es nicht offiziell, aber einige Videos sind in sozialen Netzwerken aufgetaucht. In den letzten Wochen hatte der Papst mehrere unerwartete öffentliche Auftritte, darunter auch einen Besuch auf dem Petersplatz und ein Treffen mit dem britischen Königspaar. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit möchte Franziskus weiterhin persönlich in Kontakt mit den Menschen treten.