Diabetes-Medikament in Gefahr: Metformin könnte verschwinden

Die mögliche Absetzung eines bewährten Medikaments sorgt für Besorgnis bei vielen älteren Menschen und wirft Fragen zur Zukunft der Diabetesbehandlung auf.

Die neue EU-Abwasserrichtlinie bringt große Sorgen für die Verfügbarkeit von Metformin, einem wichtigen Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Fast drei Millionen Menschen in Deutschland nutzen Metformin, um ihre Blutzuckerwerte zu regulieren. Doch jetzt könnte es gefährdet sein. Die Richtlinie besagt, dass die Hersteller von Medikamenten die Kosten für eine zusätzliche Reinigungsstufe in den Kläranlagen tragen müssen. Diese Reinigungsstufe ist notwendig, um schädliche Rückstände von Medikamenten aus dem Abwasser zu entfernen.

Das könnte die Herstellungskosten für Metformin erheblich steigern – bis zu 445 %. Diese hohen Kosten werden von den Herstellern nicht einfach so an die Käufer oder Krankenkassen weitergegeben, denn der Preis für das Medikament ist gesetzlich festgelegt. Daher warnen viele Hersteller bereits, dass sie die Produktion von Metformin möglicherweise ganz einstellen müssen. Dies könnte zu einem Mangel an wichtigen Arzneimitteln führen. Für viele ältere Menschen, die häufig von Diabetes betroffen sind, wäre das eine ernsthafte Herausforderung.

Etwa 80 % der Medikamente sind Generika, also kostengünstige Nachahmerprodukte. Diese stehen im besonders starken Wettbewerb durch Rabattverträge der Krankenkassen. Wenn Metformin vom Markt verschwinden sollte, könnte es nicht nur für Diabetiker schwierig werden, ihre Medikamente zu bekommen. Es besteht die Gefahr, dass auch andere wichtige Medikamente weniger verfügbar sind. Die Unsicherheit über die zukünftige Medikamentenversorgung bereitet vielen Sorgen, besonders im Alter.



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